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Kontroverse im Heide Park
Hausverbot wegen Anti-Nazi-Shirt

Im Heide Park Resort in Soltau wurde dem Musiker Ferhan Sayili ein Hausverbot erteilt, weil er ein T-Shirt mit dem Slogan “Punch a Nazi” trug. Trotz einer Stellungnahme des Parks bleiben viele Fragen offen, darunter die Art der internen Prüfung des Vorfalls, die Angemessenheit der Reaktion und die zukünftige Handhabung ähnlicher Situationen.

Mitte Juli kam es zu einer aufsehenerregenden Auseinandersetzung im beliebten Heide Park Resort in Soltau. Der Grund: Ein Band-Shirt mit dem Slogan „Punch a Nazi“, auf Deutsch: „Schlag einen Nazi“. Der Streit endete schließlich mit einem Hausverbot für den Träger des Shirts. Der Slogan „Punch a Nazi” stammt aus dem Lied „Shake The Disease” von der Indie-Rock-Band „Pabst”.

Die Journalistin Deana Mrkaja, die den Heide Park gemeinsam mit dem Träger des Shirts und weiteren Freunden am 15. Juli besuchte, machte den Vorfall öffentlich. Auf ihrem Instagram-Profil beschreibt sie, wie die Gruppe in die Achterbahn „Die Krake” einstieg, als ein Mitarbeiter des Heide Parks die Sicherheitsbügel noch einmal öffnen ließ – weil er sich den Slogan auf dem Band-Shirt genauer ansehen wollte. Der Mitarbeiter soll sich von dem Slogan „Punch a Nazi“ provoziert gefühlt haben, woraufhin eine Diskussion ausbrach. Ein weiterer Mitarbeiter soll sich eingeschaltet und Partei für den Parkbesucher ergriffen haben. Trotzdem wurde die Gruppe nach der Achterbahnfahrt von Sicherheitsmitarbeitern erwartet – und bekam Hausverbot erteilt. Als Mrkaja sich als Journalistin zu erkennen gab, soll sie außerdem als „Systempresse“ beschimpft worden sein.

Heide-Park 2020 Foto: Coastermag.com

MOPO.de berichtete zum Vorfall und auf Anfrage äußerte sich die Geschäftsleitung des Heide Parks mit einer Stellungnahme. Laut der Parkordnung dulde das Resort „keine Kleidung, die gekennzeichnet ist, um Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung zu diffamieren, oder die Kennzeichnung verfassungsfeindliche oder nach anerkannter Auffassung sittenwidrige rechtsextreme oder fremdenfeindliche Symbole zeigt; gleiches gilt für sichtbare Körpersignaturen dieser Art.“ Das T-Shirt sei als Aufruf zur Gewalt gewertet worden, die daraus entstandenen Umstände würden derzeit intern geprüft.

Das Resort weist außerdem darauf hin, dass sich der Heide Park klar von jedem rechten Gedankengut und entsprechenden Handlungsweisen abgrenze. Die Geschäftsleitung sei stolz darauf, Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Ländern und mit unterschiedlichsten Glaubensrichtungen zu beschäftigen. Das Unternehmen stehe für Meinungsfreiheit und gegen jegliche Form von Gewalt.

Trotz dieser Stellungnahme bleiben viele Fragen offen. COASTERMAG hat dem Heide Park eine Reihe von Fragen gestellt, auf die bisher keine Antwort erfolgte. Wird die Reaktion und das Hausverbot vom Heide Park Resort als angemessene Reaktion beurteilt? Inwiefern sieht das Heide Park Resort in dem Vorfall ein Rassismus-Problem? Wie plant das Heide Park Resort, in Zukunft mit ähnlichen Situationen umzugehen? Wie reagiert das Heide Park Resort auf die Behauptung, dass ein Mitarbeiter die Journalistin Deana Mrkaja als “Systempresse” beschimpft hat?

Diese Fragen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Freizeitparks und andere öffentliche Einrichtungen konfrontiert sind, wenn es um die Balance zwischen Meinungsfreiheit, Sicherheit und dem Schutz vor Diskriminierung geht. Es bleibt abzuwarten, wie der Heide Park und andere ähnliche Einrichtungen auf diese Herausforderungen reagieren werden.

Titelfoto: Symbolbild. Foto: Coastermag.com

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